Was hilft bei Reizdarm?

Mittel gegen Reizdarm

Mittel gegen Reizdarm

In der Apotheke sind verschiedene rezeptfreie Mittel erhältlich, die zur Linderung der Symptome eingesetzt werden können. Dabei kommt es in der Regel darauf an, welche Hauptbeschwerden bestehen. Stehen zum Beispiel Blähungen im Vordergrund, können sogenannte Entschäumer (z. B. Simeticon) Linderung verschaffen. Ist Durchfall das Leitsymptom, kann der Wirkstoff Loperamid die Darmbewegungen sozusagen „lahmlegen“ und auf so zeitweise für „Ruhe“ sorgen. Bei Verstopfung wiederum können spezielle Abführmittel (Laxanzien) die Verdauung in Gang bringen und bei starken Bauchschmerzen können krampflösende Mittel (Spasmolytika) den Bauch beruhigen. Eines haben die genannten Wirkstoffe gemeinsam: Sie wirken gezielt gegen einzelne Symptome. Ausgewählte Probiotika setzen einen Schritt vorher an. Sie bringen die bei Reizdarm-Patienten gestörte Darmflora wieder ins Gleichgewicht und können auf diese Weise eine Besserung verschiedener Symptome erzielen.

Probiotika bei Reizdarm

Die Forschung hat gezeigt: Das Reizdarmsyndrom geht auch mit Veränderungen der Darmflora, der sogenannten Mikrobiota, einher. Darunter versteht man die Gesamtheit der Mikroorganismen, die unseren Dam besiedeln. Gerät das empfindliche Gleichgewicht unserer Darmbewohner durcheinander, kann dies unangenehme Folgen für die Gesundheit haben. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass sich bei Reizdarm-Patienten die Zusammensetzung der Darmflora im Vergleich zu Gesunden unterscheidet. Unter anderem war die Anzahl der sogenannten Bifidobakterien, die als „gute“ Darmbakterien gelten, in Stuhlproben von Betroffenen erniedrigt.

Ausgewählte Probiotika werden zur Behandlung des Reizdarmsyndroms empfohlen. Sie können die bei Reizdarm-Patienten gestörte Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen und so verschiedene Darmbeschwerden gleichzeitig lindern. Allerdings kommt es dabei auf die Wahl des geeigneten Bakterienstammes an. Gut bewährt hat sich zum Beispiel das Bifidobacterium infantis. Aufgrund der überzeugenden Studienlage haben die deutschen und internationalen Fachgesellschaften für Gastroenterologie diesen Bakterienstamm auch als evidenzbasierte Therapieoption in die deutschen und internationalen medizinischen Leitlinien zum Reizdarmsyndrom aufgenommen.1,2

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1Layer P et. al.; S3-Leitlinie zur Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Reizdarmsyndroms. Z Gastroenterol 2011; 49:237-293 (In Überarbeitung).
2Irritable Bowel Syndrome: a Global Perspective Update September 2015. World Gastroenterology Organization, 2015.