Reizdarmsyndrom – was tun?
Tipps bei Reizdarm
Beim Arzt: Andere Ursachen ausschließen lassen
Sie haben den Verdacht, Sie könnten am Reizdarmsyndrom leiden? Der erste Schritt ist ein Besuch bei Ihrem Hausarzt. Er kann feststellen, ob möglicherweise andere Ursachen hinter den Beschwerden stecken. Denn Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall sind zwar die Hauptbeschwerden, die beim Reizdarmsyndrom auftreten – diese Symptome können jedoch auch durch zahlreiche andere Erkrankungen ausgelöst werden. Daher ist es wichtig, dass der Arzt zum Beispiel Nahrungsmittelallergien oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen ausschließt. Erst dann kann mit einer gezielten Behandlung begonnen werden.
Symptom-Tagebuch
Notieren Sie über einen längeren Zeitraum Tag für Tag an welchen Beschwerden Sie leiden, wann sie auftreten und was Sie gegessen haben. Auf diese Weise lässt sich die Art und Ausprägung der Symptome gut nachvollziehen – und möglicherweise kommen Sie auch Faktoren auf die Spur, die die Beschwerden hervorrufen oder verschlimmern.
Tipp: Diese Notizen liefern auch Ihrem Arzt wertvolle Hinweise. Nehmen Sie Ihr Symptom-Tagebuch am besten mit zum nächsten Termin.
Behandlung einzelner Symptome
Die meisten Behandlungsmaßnahmen, die bei Reizdarm-Beschwerden infrage kommen, wirken gegen einzelne Symptome. Bei schmerzhaften Bauchkrämpfen können zum Beispiel sogenannte krampflösende Arzneimittel (Spasmolytika) angewendet werden. Blähungen können mithilfe von Entschäumern gelindert werden, indem diese die Gasbläschen im Verdauungstrakt auflösen. Gegen Verstopfung werden in der Regel Flohsamenschalen und – falls erforderlich – spezielle Abführmittel (Macrogole) empfohlen. Bei Durchfall kann im Zweifel auch der Wirkstoff Loperamid eingesetzt werden, der den Darm quasi „lahmlegt“ und auf diese Weise eine vorübergehende Besserung erzielt.
Ernährung
Für viele Betroffene ist die Ernährung ein echtes Reizthema. Kein Wunder, denn die quälenden Beschwerden treten häufig nach den Mahlzeiten auf. Oft vermuten Reizdarm-Patienten deshalb Unverträglichkeiten und streichen zahlreiche wertvolle Lebensmittel rigoros vom Speiseplan. Dabei wird von strikten Ernährungsregeln und „Verbotslisten“ abgeraten. Denn wer zu wenig oder einseitig isst, riskiert nicht nur eine Mangelversorgung. Es kann auch zu einer Verschlimmerung der Beschwerden kommen. Wichtig ist, dass individuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten vom Arzt abgeklärt werden. Heute gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass Patienten, die vor allem mit Blähungen und Durchfall zu tun haben, von einer Low-FODMAP-Ernährung profitieren können.
Stressabbau
Stress kann einem ganz schön auf den Magen schlagen. Auch bei Gesunden können psychische Faktoren die Verdauung beeinträchtigen und zum Beispiel Durchfall oder Verstopfung begünstigen. Obwohl bisher keine eindeutige ursächliche Beziehung zwischen dem Reizdarmsyndrom und psychischem Stress belegt werden konnte, so gehen Experten doch davon aus, dass Stressfaktoren die Beschwerden bei vielen Betroffenen verschlimmern können. Daher profitieren viele Reizdarm-Patienten auch von Entspannungstechniken wie etwa Yoga oder Autogenem Training.
Bewegung & Geduld
Regelmäßige Bewegung gehört zu einem gesunden Lebensstil einfach dazu. Dabei kommt es überhaupt nicht darauf an, sportliche Meisterleistungen zu erzielen. Wichtig ist, dass Sie eine Sportart finden, die Ihnen Spaß macht und sich gut in Ihren Alltag integrieren lässt. Denn nur dann ist die Chance groß, dass Sie dranbleiben und mehrmals pro Woche trainieren. Zusätzliche Punkte fürs Bewegungskonto können Sie aber auch einfach zwischendurch sammeln: Gehen Sie möglichst viel zu Fuß oder steigen Sie öfters einmal auf das Fahrrad um.